Nachruf
Wir trauern um unsere Anne, Schwester Anne Hartmann (ADJC), die bei einem tragischen Unfall auf Norderney am 7.8.2015 gestorben ist.
Schwester Anne war von 1973 bis 1980 und wieder von 1988 bis 2000 als Lehrerin an unserer Schule tätig und widmete sich mit großer Hingabe ihrer Aufgabe. Da sie auch immer ein Ohr für die großen und kleinen Nöte unserer Schüler und Schülerinnen hatte, war es nur natürlich, dass sie ab 2000 auch ganz offiziell die Schulseelsorge übernahm.
Mit Anne geht die letzte Schwester an unserer Schule, da der Konvent der Armen Dienstmägde Jesu Christi in Hofheim bereits vor einigen Jahren geschlossen wurde. Annes Wohnung, die mitten in unserer Schule verortet ist, steht sinnbildlich für Annes Wirken und Dasein an unserer Schule. Stets präsent mit einer offenen Tür bzw. einem offenen Herzen war sie eine Ansprechpartnerin nicht nur für unsere Schülerinnen und Schüler, sondern auch eine gute Zuhörerin für die Kolleginnen und Kollegen. Durch ihren tragischen Tod sind wir tief in unserer Mitte getroffen und erleben eine Erschütterung in Herz und Seele.
Wenn man sich einen Artikel durchliest, in dem sie sich selbst vorgestellt hat, meint man, noch einmal ihre Stimme zu hören, ihren Humor zu spüren:
Ich bin Schwester Anne Hartmann, bereits 42 Jahre als Arme Dienstmagd Jesu Christi
im Kloster, also schon etwas älter, aber noch ziemlich jung im Herzen,
denn als ihre Lehrerin und Seelsorgerin in unserer Realschule in Hofheim
halten mich unsere Jugendlichen ganz schön fit.
Ich mag meinen Beruf sehr, liebe nicht nur Kinder und nette Leute, sondern alle Lebewesen, ganz besonders den Esel, hat er doch in der Bibel einen einzigartigen Platz. (Er bekommt die Menschwerdung Gottes ganz nahe mit) und er erkennt seinen einmal eingeschlagenen Weg sofort wieder.
Wie ich meinen Weg erkannt habe?
Genaueres dazu werde ich natürlich im Himmel erfahren, aber einiges weiß ich auch schon jetzt:
Als Zwölfjährige habe ich die Bücher über die Christenverfolgung verschlungen. Alles dransetzen für den Glauben, für Gott, das wollte dann auch ich. Und als ich sozusagen die Sonne im Gesicht meiner Deutsch- und Religionslehrerin, Schwester Adelheid, über sechs Jahre hin gesehen hatte, erschien mir das Klosterleben lebenswert. Hinzu kam natürlich die Gnade Gottes, ohne die ich den Schritt ins Kloster bestimmt nicht geschafft hätte. Übrigens: Der Name „Anne“ (hebr.) heißt übersetzt „Gnade und Anmut“. Das ist mir ganz wichtig.
Ich möchte gerne, dass andere mit mir ihren Glauben teilen und ich meinen mit ihnen, deshalb habe ich in der Schule Gebets- und Meditationskreise, mehrere Bibelgesprächskreise außerhalb der Schule und deshalb habe ich mich auf dieser Seite ein klein wenig vorgestellt.
Genaueres dazu erfährt sie jetzt.
Wir sind sehr traurig und sie fehlt uns!
Pia Radeck für die Schulgemeinde
Wenn ihnen/euch noch etwas zum Tod von Sr. Anne auf dem Herzen liegt, können sie/könnt ihr es als Kommentar hinterlassen. Es wird dann zeitnah veröffentlicht.